Wenn Sie wissen wollen, wie’s leichter geht ...
... dann hilft es manchmal, Frauen danach zu fragen, wie sie es schaffen. Alles Plan? Bloße Intuition?
Die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt? Super Kontakte? Arbeiten bis zum Umfallen? Selbst-optimierung
bis die Ärztin kommt? Oder doch bloß eine fette Erbschaft oder ein gut verdienender Ehemann im
Hintergrund?
Einmal in der Deutschen Bahn ...
... hat eine Zugbegleiterin sämtliche Fahrgäste in helle Begeisterung versetzt, weil ihre Durchsagen so voller
Herz, Phantasie und Anteilnahme waren - besser als Bord-TV, Laptop und Handy! Da war eine, die hat ihren
Job, ihre Arbeit geliebt! Als Zugbegleiterin! Kein Glamour, kein dickes Gehalt und keine steile Karrieren vor
Augen - aber tolle Kollegen, und eine Mission!
Wie geht’s leichter? Wir haben Frauen gefragt!
Prof. Dr. Eva Schwinghammer, Provadis School of International Management,
Frankfurt am Main
Ein Angebot? Nie Nein sagen!
... Das kann man nach späterer Prüfung immer noch. Wenn ein
Angebot auch nur einen Hauch von einer Chance bietet: Zögern Sie
nicht! Sagen Sie zu! Auch wenn es schwierig scheint – Vieles findet
sich, und absagen kann man dann immer noch.
Auch „Ja, aber ...“ gilt nicht. Zögern, Zaudern – damit schaden Frauen sich oft
nur selbst. Lieber einem beherzten „Ja“ wenn nötig eben ein beherztes „Nein“
hinterherschicken.
Das Ideale, das Perfekte – das gibt es nicht. Es geht immer mal wieder etwas schief. Das ist völlig normal!
Niederlagen nicht überbewerten – das ist etwas, das Frauen von Männern lernen können.
Prof. Dr. Ulrike Höhmann, Universität Witten / Herdecke,
Witten
Innovation durch Vielfalt
Mit Kind? Oder ohne? Verheiratet und berufstätig
oder nur berufstätig oder verheiratet? In Teilzeit
oder voll berufstätig? Karriere oder Familienglück –
oder beides? Frauen haben oft die Chance,
zwischen den unterschiedlichsten Lebensentwürfen
zu wählen. Frauen müssen sich entscheiden,
während für Männer mehrheitlich nur die eine Option im Kopf ist: Karriere. Vorankommen oder
Fußabtreter sein, das sind, überspitzt gesagt, die Alternativen, die Männer meist für sich sehen.
Innovation hat die Chance, weiblich zu sein
Vielfältige Lebensentwürfe bieten Frauen die Chance, nicht nur in einem einzigen eingefahrenen
Gleis funktionieren zu müssen. Das gibt auch Freiheit und birgt eine Riesenchance: Innovation!
Frauen haben unentdeckte Möglichkeiten, als Innovatoren wirksam zu werden. Wo Männer häufig
nur „topp oder flopp“ erleben, können wir viel gelassener gestalten. Packen wir’s an!
Begine Brita Lieb, Fulda
Zukunft denken!
Beginen-Höfe – was das ist? Frauen
leben dort, arbeiten und genießen
gemeinsam das Leben. Und es werden
immer mehr Beginen-Höfe. Eigenständig
leben und gleichzeitig aufgehoben in
einer Gemeinschaft - egal, ob ledig,
geschieden, getrennt lebend, verwitwet,
heterosexuell oder lesbisch -
Beginenhöfe Bochum
in den Beginengemeinschaften ist alles möglich.
Hier mal schauen, mit Frauen aus der Gemeinschaft sprechen, sich inspirieren lassen und auch
beraten. Dafür sind wir moderne Beginen da. Ich sage gern: Schiebt das nicht auf die lange Bank! Es
ist nicht nur eine Frage, eigenverantwortlich mit sich umzugehen – es macht auch einen Riesenspaß,
sich mal in den Beginengemeinschaften umzusehen. Städtereisen einmal anders.
Und abgesehen davon: Vielleicht ist ja ein Beginen-Hof bei Ihnen gleich um die Ecke?
Einfach mal nachschauen: www.dachverband-der-beginen.de/beginenreisen.php
Priscilla Dioso Aranda,
Vorsitzende Bösöppe e. V.
Den 3 Zs Paroli bieten!
Ich bin eine Frau, ich bin schwarz und ich konnte
kein Deutsch, als ich nach Deutschland kam.
Aber ich wollte dazugehören, von Zielen nicht nur
träumen, sondern sie auch erreichen.
Das Wichtigste, das ich Frauen (und auch Männern)
sagen möchte: Kein Angst haben! Sich nicht von
den 3 Zs – Zweifeln, Zaudern, Zögern – gängeln lassen, sondern mutig loslegen und Vertrauen zu
sich selbst haben. Und eines hat mir dabei ganz besonders geholfen: die Sprache lernen. Nein, ich
kann Deutsch noch nicht perfekt, es ist ja keine ganz einfache Sprache. Und wenn ich mal einen
kleinen Schnitzer mache: das verzeihen die Menschen immer.
Sabine Girts, Geschäftsführerin Bundesverband Pflegemanagement e. V., Berlin
Visitenkarten-Partys? Da geht noch mehr!
Keine Frage: die meisten Führungsfrauen stehen ziemlich allein da,
wenn es Probleme gibt. Mit wem sich austauschen, wenn’s brenzlig
wird? Wem vertrauen, wenn man auch mal seine eigene Rolle unter
die Lupe nehmen will? Wenn man nicht nur ehrliches Feedback
braucht, sondern auch Lösungen diskutieren will? Gut integriert in
ein (inter-)professionelles Netzwerk – das wäre ein Weg. Mal
einfach spontan (und auch geplant!) anrufen können, wenn man
feststeckt, den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht?
Ich bin nicht die einzige, die beobachtet: Bei uns Frauen klappt das
nicht so. Netzwerken – da sind die Männer uns haushoch
überlegen. Visitenkarten austauschen ist gut und schön. Aber
wirksames Netzwerken braucht Ziele und Anlässe, in denen Frauen
sich regelmäßig einbringen und wirklich kennenlernen können. Effektives Netzwerk öffnet Türen zu
ganz neuen Möglichkeiten. Lassen Sie uns Netzwerke aufbauen, ausbauen und nutzen!
Constanze Hintze, Vermögensberaterin und Geschäftsführerin
von Svea Kuschel + Kolleginnen, Finanzberatung von Frauen,
München
Sorg’ für dich, sonst sorgt sich keiner
1. Sorge für Dich selbst, denn ein anderer wird es
nicht tun. Weder der Staat und die Deutsche
Rentenversicherung noch die eigene Familie oder
der geliebte Partner: in bewegten Zeiten obliegt die
Verantwortung für die eigene Absicherung und
damit das Tun nur bei Ihnen.
2. Vermögensaufbau beginnt mit dem ersten verdienten Euro – und endet nie. Je früher Frauen
Teile Ihres erarbeiteten Einkommens für künftige Lebensphasen anlegen („Sparen“), desto
sorgenfreier können sie in die Zukunft blicken.
3. Denke an alle Risiken, aber nutze auch alle Chancen. Vermögensanlage und –aufbau
heißt breite Vermögensstreuung – oberste Priorität liegt dabei auf der Absicherung von
Gesundheit und der eigenen Arbeitskraft genießt. Und wer in Aktien anlegt, hat auf lange
Sicht die Nase vorn.
“6 Jahre in China – da kann einen
fast nichts mehr schrecken.”
Aline Focken, Weltmeisterin im Ringen der Frauen 2014
Mädels, stellt euch nicht so an!
... ja, ich weiß, das klingt hart, aber hart bin ich eigentlich gar nicht.
Am Ringen hat mich schon von klein auf fasziniert: es ist ein Kampf-
sport, der friedlich ist, voller Respekt für den Anderen. Das hat mir
gefallen und es entspricht mir auch. Gleichzeitig habe ich gelernt, dass
ohne Durchhaltevermögen nichts läuft! Und das heißt auch immer wieder:
Zähne zusammenbeißen und durch, wenn man Erfolg haben will. Und
das wollte ich, Erfolg haben und etwas Besonderes sein!
Als ich mit vier Jahren mit dem Training angefangen habe, war ich das
einzige Mädchen unter vielen Jungs. Mittlerweile bin ich die Erfahrenste beim Training und vieles
läuft nach meinem Kommando. Von den Jungs habe ich viel gelernt: sie sind gerade heraus und
unkompliziert. Bei Konflikten gibt es auch mal was auf die Mütze, aber dann ist gut. Bei Mädchen
und Frauen wird eher mal diskutiert, in Frage gestellt und leider auch gejammert. Andererseits sind
Mädchen leichter zu trainieren, weil sie den Kopf einschalten und nicht, wie die Jungs, einfach
drauf los rennen.
Foto: Iris Bauer
Margrit Glattes,
Leiterin Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg, im Ruhestand seit 3/2017
Nicht die besseren Männer sein wollen
Junge Frauen im Business-Outfit, orientiert an Anzug und Schlips,
die sich auf der Karriereleiter abmühen – wir sind ihnen alle schon
begegnet. Warum eigentlich der Aufwand? Frauen, die auf dem Weg
nach oben sie selbst sind, authentisch und nicht karrierefixiert, haben
eindeutig die besseren Chancen und fühlen sich wohler.
Die besondere Ressource der Frauen
Denn Frauen verfügen über die größere Empathiefähigkeit – woher
auch immer sie kommt. Empathie, Einfühlungsvermögen für Menschen, für die Sache, für Strukturen und
Zusammenhänge – und fürs große Ganze. Damit gelingt es Frauen, tiefer zu den Inhalten vor-zudringen
und selbst Themen, die schnell unter den Tisch fallen, mit hoher Kompetenz und Glaubwürdigkeit
anzusprechen. Empathie ermöglicht auch, Vielfalt zu erspüren, Vielfalt zu akzeptieren und Vielfalt zu
nutzen. Was für ein Potential – auch für Innovation!
Das Schielen nach Karriere, sich dafür in einer Männer-orientierten und immer noch -dominierten Welt
zu verbiegen – das baut Barrieren auf und hindert daran, Ressourcen einzusetzen. Gar nicht nötig und
helfen tut es meist auch nicht. Also weg damit und sich auf das persönlich Wesentliche besinnen!
Andrea Kapp, Rechtsanwältin, Bundesgeschäftsführerin bad e. V.
Lächeln und kämpfen!
Dieser Lieblings-(vor-)satz von mir stammt eigentlich von
Pippi Langstrumpf. Und er wird oft missverstanden:
kämpfen und hinter einem (verkrampften) Lächeln die
Zähne zusammenbeißen. Nein. Das meine ich nicht. Ich
meine wirklich: lächeln! Denn seinen Weg finden macht
Spaß – auch wenn man darum kämpfen muss. Weiter-
kommen macht Spaß, Ziele erreichen tut auch der Seele
gut. Vorausgesetzt, es sind Ziele, hinter denen man
stehen kann.
Lächeln hat aber auch noch eine ganz andere Bedeutung: Lächeln kann man, wenn man auf dem Weg zum
Ziel seine wichtigste Ressource - liebevoll - pflegt: sich selbst. Sich nicht an die letzte Stelle stellt - “erst
alles abarbeiten und dann komme ich”, sondern sich täglich fragt:
Was tut mir gut? Und wie passt das heute in meinen Tag? Wie kann ich aktiv meine wichtigste Ressource,
mich selbst, hegen und pflegen und lächeln, auch, wenn es mal ein harter Tag wird? Denn die sind gewiss,
die Tage, manchmal Wochen und Monate, die Kraft und Nerven kosten.
Dann freudig gestimmt zu bleiben, trotzdem lächeln - das tut nicht nur einem selbst gut, sondern auch allen
um einen herum.
Karin Hendrysiak,
Pressesprecherin des BKK-Landesverbandes Nordwest
Netzwerken
ist etwas für Vorwärts-Denkerinnen
Dass erfolgreiches Netzwerken mit Geben beginnt, das hat sich
inzwischen herumgesprochen. In Vorleistung gehen, mit Rat und Tat
zur Seite stehen und dann auch einmal nehmen dürfen, das zeigt,
was Netzwerken ganz im Verborgenen auch ist: etwas für Geduldige.
Erst diese langfristige Perspektive macht Netzwerken zu dem, was es
sein kann: so wichtig für den (beruflichen und privaten) Erfolg wie
nichts anderes.
Sich ab und zu mal auf einer Netzwerkveranstaltung blicken lassen? Kann man machen, hat aber mit
Netzwerken nicht viel zu tun. Netzwerken ist eine Lebensaufgabe, die, wenn man sie ernst nimmt, viel Spaß
macht und den Horizont enorm erweitert. Netzwerken mit Herz heißt dann auch, Impulse fürs Hirn zu
bekommen – also kreative Ideen für den Alltag. Und wenn irgendwann trotzdem mal der Punkt kommt, wo man
mit seinem Latein am Ende ist, dann kennt man garantiert jemanden, der – die! – jetzt weiter weiß.